Schlucken
Es ist eine alltägliche Funktion, die für uns so selbstverständlich ist, dass wir sie nicht weiter beachten - das Schlucken an sich, das Schlucken von Speisen und Flüssigkeiten, das Abschlucken von Speichel.
Der Schluckakt wird eingeteilt in verschiedene Phasen:
Die Phasen des Schluckaktes
Ist diese Funktion gestört, spricht man von einer Schluckstörung - einer Dysphagie.
Ein erstes Anzeichen einer Dysphagie kann sein, dass die Betroffenen sich häufig verschlucken und husten müssen. Das Kauen und Schlucken der Speisen ist nur eingeschränkt möglich, die Zunge ist unter Umständen in Kraft und Beweglichkeit vermindert, die Sensibilität im Mundraum womöglich gestört. Das komplexe Zusammenspiel der Schluckmuskulatur funktioniert nicht mehr wie gewohnt.
In der logopädischen Therapie werden gezielt Übungen angeboten, die die Schluckmuskulatur kräftigen. Zudem gibt es verschiedene Schlucktechniken, die das Schlucken erleichtern und den Betroffenen helfen, möglichst ohne Probleme Nahrung aufzunehmen. Hier können bereits einfache grundlegende Tipps und Tricks weiterhelfen. Dennoch kann es durchaus der Fall sein, dass eine Kostanpassung erfolgen muss - oft nur vorübergehend, bis sich das Schlucken wieder stabilisiert hat.
Wichtig: Problemloses Schlucken!
Die meisten Menschen verbinden mit Essen und Trinken nicht nur eine alltägliche Notwendigkeit, sondern auch Freude und einen gewissen Genuss. Von diesem Aspekt her ist es verständlich, dass gerade Angehörige gerne ihre erkrankten Verwandten bzgl. Nahrungsaufnahme unterstützen möchten, um ihnen Gutes zu tun. Im Falle einer Dysphagie ist dies leider oft kontraproduktiv - denn gelangen Essensreste oder Flüssigkeiten in die Luftröhre und damit eventuell in die Lunge, so kann eine Aspirationspneumonie entstehen, d.h. eine Lungenentzündung aufgrund von Fremdkörpern in der Lunge. Von daher ist es sehr wichtig, unter fachlicher Anleitung Schritte in Richtung einer sicheren, unkomplizierten Nahrungsaufnahme zu gehen.
In den letzten Jahren hat sich in dieser Hinsicht viel getan, und die angepasste Kost kann, ob zu Hause, im Krankenhaus, in der Reha-Klinik oder in einem Pflegeheim ansprechend gereicht werden.
Erkennbar sind Schluckprobleme nicht immer direkt. Oft fehlt es am Eingeständnis, dass diese lebenswichtige Funktion nur noch eingeschränkt umzusetzen ist.
Folgen einer Dysphagie können daher sein:
- Mangelernährung (Malnutrition)
- Austrocknung (Dehydrierung, Exsikkose)
- Schwächung des Immunsystems
- Aspirationspneumonien
- Sozialer Rückzug
Umso wichtiger ist es, frühzeitig den Auswirkungen einer Dysphagie entgegenzuwirken und adäquate fachliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Die Logopädie ist darauf spezialisiert und bietet im Verbund mit Hausärzt:innen und Neurolog:innen die Hilfe an, die oft genug wieder zu einer verlässlichen, sicheren Nahrungsaufnahme führen kann.